Wie ihr bereits gesehen habt, waren unsere Comic-Spezialisten auf der Comic Con Germany in Stuttgart. Aber auch unsere kleine Cosplay-Gruppe hat sich unter die Menge gemischt und nun wollen wir euch natürlich erzählen, wie wir die zwei Tage aus dieser Perspektive erlebt haben.
Ankunft
Als wir an der Messe ankamen, mussten wir uns an eine von drei sehr langen Schlangen anstellen, um durch die Sicherheitskontrollen zu kommen. Diese sind wichtig und richtig und gehen meistens doch recht schnell, weshalb das natürlich kein Problem darstellte.
Ein Ärgernis war jedoch, dass zum Beispiel meine Tasche komplett auseinander genommen und durchsucht wurde, hingegen die meiner Mitreisenden nicht mal geöffnet wurde. Wenn man schon solche Kontrollen organisiert, dann soll man sie bitte auch vernünftig durchführen. Natürlich will man niemanden Warten lassen, aber Sicherheit geht da doch vor. Ein Verbesserungsvorschlag für nächstes Jahr wäre, verschiedene Schlangen für großes, kleines und gar kein Gepäck zu haben.
Aufbau
Nachdem man diese Hürde bewältigt hatte und durch die Ticketkontrolle gekommen war, landete man direkt im Atrium. Hier befand sich, wie im letzten Jahr, eine riesige Bühne, auf der verschiedene Panels abgehalten wurde, sowie der Cosplay-Wettbewerb und die After Show-Party. Ebenfalls bekannt aus dem letzten Jahr, führt der Weg von dort direkt in die erste Halle.
Da sich die Comic Con zum letzten Jahr deutlich vergrößert hat, wurde mit Halle 3 mehr Platz geschaffen. Dort war eine Bühne aufgebaut, wo die größeren Panels stattfanden. Außerdem befanden sich dort die Photoshoots, Autogramm- sowie Promostände und eine Star Wars – Ausstellung. Diese war einfach großartig. Aus meiner Sicht, eine sehr gute Entscheidung.
Halle 1 hatte dementsprechend mehr Platz für Verkaufsstände, eine größere Legoausstellung, ein größeres Cosplay Kingdom, sowie eine große Künstlerallee und zwei Bühnen. Über die Menge an Panels konnte man sich also nicht beschweren.
Panel und Vorträge
Tatsächlich habe ich es persönlich nur zu wenigen der vielen Panels geschafft und zwar zu denen von John Barrowman. Als echter Doctor Who-Fan kann man sich die auch nicht entgehen lassen. Schließlich sind seine Panels echt legendär. Dank der Fans wurde das Panel am Samstag jedoch einfach nur unfassbar peinlich. Bei diesem zeigte sich wieder, warum Umarmungen, etc. während Panels meistens verboten werden.
Doch viele Fans setzten dem noch den Hut auf und fragten John, ob sie seinen Hintern anfassen dürfen. Sorry Leute, aber so etwas ist ganz klar sexuelle Belästigung, egal wie der Star selbst damit umgeht. Stellt euch vor, dort hätte eine Schauspielerin gestanden und irgendwelche männlichen Fans hätten sie das gefragt. Am Sonntag wurde dann direkt klar gestellt, dass jegliche Umarmungen oder andere körperliche Interaktionen nicht erlaubt sind. John selbst ist mit diesen Anfragen natürlich locker umgegangen und hatte immer einen coolen Spruch auf den Lippen. Dennoch spürte man deutlich, dass auch er davon genervt war.
Sein Panel war, davon abgesehen, dennoch absolut unterhaltsam und ein echtes Highlight der Convention. So erzählte er, dass Deutschland bereits das dritte Land sei, welches die Ehe für alle beschloss, während er zugegen war. Zufall? 😉 Natürlich hat er sein Panel an beiden Tagen mit einem Song beendet. Zu seinem eigenen Hochzeitstag am Sonntag, hat er „A Thousand Years“ gesungen. Es war unfassbar schön.
Am Sonntag habe ich außerdem das Panel vom Kevin Sorbo, der Herkules meiner Kindheit, besucht. Im deutlichen Kontrast zu John Barrowmans Panel, wurden eher schon zu seriöse und detaillierte Fragen gestellt, die er souverän und gut gelaunt beantwortete.
Ebenfalls sehr spannend war der Vortrag zu Valerian und der Blick hinter die Kulissen. Der Film wurde eigentlich komplett in einer blauen Box gedreht, die ja nur, wenn man es genau betrachtet, aus Special Effects besteht. Ich bin schon extrem gespannt, wie dies im späteren Film aussehen wird.
Leider hat der Ton das eine oder andere Mal versagt, gerade wenn Fragen gestellt wurden und auch das Bild hat mehr als einmal geflackert. Daran muss bis zum nächsten Jahr definitiv noch einmal gearbeitet werden. Lobend muss jedoch erwähnt werden, dass die Technik diese kleinen Mängel mit viel Humor genommen hat und so auch das Publikum das eine oder andere Mal zum Lachen gebracht hat.
Ausstellungen
Warum habe ich nur an so wenigen Panels teilnehmen können? Weil der Rest der Comic Con einfach so viel geboten hat. Alleine in der Lego-Ausstellung hätte man Stunden verbringen können. Besonders beeindruckend war der Aufbau des Podracer-Stadions, das unfassbar detailgetreu aufgebaut wurde. Dafür haben sie auch ganze zwei Jahre gebraucht. Man konnte aber auch Lego aus vielen verschiedenen anderen Filmen und Serien, wie zum Beispiel Doctor Who, entdecken. Ja, man hatte sogar die Möglichkeit, sich selbst an die Legosteine zu wagen und seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Wenn man denn die Zeit dazu hatte.
Mein zweites Highlight war definitiv die Star Wars-Ausstellung. Dort konnte man nicht nur die großartigen Ausstellungsstücke von Jabba und Co. bewundern, sondern auch mit ihnen Fotos machen. Wer wollte nicht schon einmal in der Star Wars Cantina etwas trinken gehen oder mit BB-8 ein Foto machen?
Bei der Comic Con Germany wurde dieser Traum erfüllt. Außerdem konnte man in der Messe Stuttgart Segway fahren, in die Virtual Reality abtauchen, einen Escape Room testen oder Fotos mit dem Batmobil machen.
Auf der Galerie wurden außerdem viele verschiedene Bilder zum Thema Avocado ausgestellt. Manche waren einfach nur lustig, andere sehr künstlerisch und manche regten, trotz des albern wirkenden Themas, wirklich zum Nachdenken an.
Merchandise und Künstler-Allee
Die erste Halle war in diesem Jahr fast gänzlich gefüllt mit Merchandise-Ständen und Künstlern, sowie Comic-Verkäufern. Egal ob Schwerter, Shirts oder japanische Süßigkeiten, es war für jeden etwas dabei. Wer da mit leeren Händen nach Hause ging, war wirklich selbst Schuld. Vor allem die Künstler-Allee wurde im Vergleich zum Vorjahr noch einmal richtig aufgestockt. Dort konnte man Kleinigkeiten sowie Drucke kaufen oder sich kleine Portraits und Zeichnungen anfertigen lassen. Man konnte sich auch einfach treiben lassen und die verschiedenen Stile bewundern.
Cosplay
Zuletzt möchte ich noch etwas über die Cosplayer auf der Comic Con Stuttgart sagen. Während das Cosplay Kingdom im letzten Jahr noch eher bescheiden klein war, hat man dieses Mal schon beinahe den Überblick verloren. Neben professionellen Cosplayern, mit denen man ohne Probleme einen Plausch halten oder Selfies machen konnte, tummelten sich dort eine Vielzahl an Fotografen. Es gab außerdem eine Actionbox sowie die Arkham-Kulisse, in der man sehr coole Fotos machen konnte. Auch mit dem Joker, Harley Quinn oder dem Pinguin.
Auf der eigenen Cosplay-Bühne konnte man sich spannende Vorträge anhören oder Workshops besuchen, um etwas über das richtige Posen oder über den Umgang mit Worbla zu lernen. Natürlich gab es auch in diesem Jahr eine Cosplay-Rettungsstation sowie viele Sitzmöglichkeiten, um sich auch einmal kurz zu entspannen und sich mit anderen Cosplayern auszutauschen. Am Abend gab es sogar zwei verschiedene Cosplay-Wettbewerbe. Zum einen wurde von Panini ein Superhelden-Contest veranstaltet. Hier konnte jeder mitmachen, der eine Comic-Figur aus dem Panini-Repertoire verkörperte. An diesem konnten wir leider nicht teilnehmen, da sich das mit einem anderen Programmpunkt überschnitten hatte.
Dafür haben wird jedoch den großen Cosplay-Wettbewerb der Comic Con Germany besucht. Die dort vorgestellten Cosplays und Cosplayer waren einfach nur beeindruckend. Jedes einzelne Kostüm war nicht nur unfassbar detailreich, sondern sah auch unfassbar gut aus. Da steckt nicht nur eine Menge Talent, sondern auch viel Arbeit dahinter. An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen Siegern gratulieren und allen Teilnehmern meine uneingeschränkte Bewunderung aussprechen. Aber auch die anderen Teilnehmer der Convention sahen einfach toll aus. Wir konnten uns an euren Kostümen gar nicht satt sehen!
Party
In diesem Jahr fand zum ersten Mal eine After Show – Party statt. Während es zuerst eher wie ein Reinfall aussah, wurde es am Ende zu einem durchgehend großartigen und witzigsten Fest. Die Leute haben getanzt, gelacht und gefeiert. Manche trugen dabei ihre Cosplay-Outfits und sind nicht aus ihrer Rolle gefallen. Mir ist vor allem der großartige Quicksilver, der die ganze Party erst so richtig in Schwung gebracht hatte, der Doktor, der die Polonaise zu 500 Miles angeführt hatte und der perfekte Joker, der mit seinem Stock zu Cotton Eye Joe getanzt hat, in Erinnerung geblieben. Es war göttlich!
Fazit
Noch schnell ein kurzes Fazit, der Artikel hat ja erst 1.300 Worte (….sorry)! Dabei gibt es noch viel mehr zu berichten, aber so viel will wahrscheinlich niemand lesen. Ich schlage vor, ihr kommt nächstes Jahr einfach selbst nach Stuttgart zur Comic Con Germany, denn es lohnt sich wirklich. Obwohl es einige Probleme gab, was bei der Masse an Leuten auch kein Wunder ist, macht sie einfach Spaß. Bis auf ein paar doofe Leute, die ungefragt Fotos machten (SO ETWAS MACHT MAN NICHT!) waren alle wirklich höflich und nett.
Die Shops boten eine riesige Auswahl, die vergrößerte Anzahl an Hallen, sowie die Einteilung war wirklich perfekt. Darüber hinaus waren die Panels gut und die Ausstellungen großartig. Noch immer gab es ein paar kleine Mängel, dennoch hat sich die Convention im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Jahr, denn dann bin ich definitiv wieder dabei!
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