Die ersten Kritiken von Star Wars: The Last Jedi sind da und auch wir haben unserem Senf dazu gegeben. 🙂
Zum mittlerweile 8. Mal werfen wir einen Blick auf die Ereignisse vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie…
Als George Lucas der Welt 1977 Star Wars präsentierte, wollte er vermutlich nur eine epische Space Opera erzählen. Das dadurch 3 Generationen in den nächsten 40 Jahren damit aufwachsen würden, wäre zumindest ein mehr als nur optimistischer Gedanke gewesen. Aber seien wir mal ehrlich, in der Schule mit bunten Plastiklinealen fechten, anstatt aufzupassen, ist einfach interessanter. Gerade, wenn man so tun kann, als seien es Lichtschwerter. Außerdem: Wer hat nicht schon einmal automatische Türen mit der Macht geöffnet?
40 Jahre nach dem Debüt rollt nun Episode 8 in die Kinos. Nachdem vor 2 Jahren die Macht erwachte, zählen wir nun die letzten Jedi ab und nutzen den Moment, um vor leichten Spoilern zu warnen.
This Isn’t The Opening You’re Looking For
Ein umstrittener Punkt an The Force Awakens waren die strukturellen Ähnlichkeiten mit A New Hope. Manche kritisierten den Aufbau stark, andere lobten den Ansatz als Vermeidung der Fehler von The Phantom Menace.
Der Introtext von The Last Jedi scheint einen Moment lang eine ähnliche Route im Bezug auf Empire Strikes Back einzuschlagen: Die übermachtige Killermaschine der Antagonisten wurde zerstört, nun wird mit einem Angriff auf die Basis der Rebellen zurückgeschlagen.
Doch anstatt die Angreifer lange genug aufzuhalten, um fliehen zu können, wird diesesmal auf eine schnelle Ablenkung und direkte Flucht gesetzt. In der Theorie ein guter Plan, in der Praxis gelingt es Supreme Leader Snokes Truppen jedoch, die Flüchtigen trotz Sprung in den Hyperraum zu Verfolgen, so dass die Flotte sich für einen Großteil des Abenteuers mit schwinden Treibstoffreserven im All unter Belagerung befindet. Finn und die junge Rebellin Rose ziehen daher aus um Unterstüzung für einen waghalsigen Plan zu finden, um die Verfolger loszuwerden.
Unterdessen setzt Reys Teil der Geschichte genau dort ein,wo er in The Force Awakens endete: Sie trifft auf Luke Skywalker und überreicht ihm sein Lichtschwert. Seine Reaktion ist jedoch recht eindeutig. Nachdem sie ihm aber eine Weile wie ein Schatten folgt, beginnt er sie mehr oder weniger in der Macht zu unterweisen. Währenddessen entdeckt sie eine mysteriöse Verbindung zu Kylo Ren, die den beiden eine direkte Kommunikation miteinander erlaubt, bei sie sich gegenseitig zu bekehren hoffen.
Kylo sieht sich unterdessen harscher Kritik seitens Snoke ausgesetzt, wobei General Hux’ Bemühungen, sich selbst in ein besseres Licht zu rücken auch keine Unterstützung sind.
The Force Is Strong In This One. And This One. And This One. And…
Das Luke ein hohes Potential mit der Macht hat, versichterte uns Darth Vader bereits während seines Anflugs im Graben des ersten Todessternes. Kylos Geschick durften wir schon in den ersten Minuten von The Force Awakens bewundern. Damals hielt er einen Blasterschuss in der Luft, ohne ihn zu fokussieren. Rey konnte sich ihm dennoch widersetzen, als er in ihrem Kopf nach Informationen suchte. Bei Snoke war es als Führer der Antagonisten und Kylos Lehrleister zu erwarten, dass er ein geübter Nutzer der Macht ist. The Last Jedi gibt jedem von ihnen Momente, um sich eindrucksvoll im Umgang mit der geheimnisvollen Kraft, die alles verbindet, zu beweisen.
Doch Luke gibt Rey auch theoretische Lektionen zur Natur der Macht, die jedoch alle eine gewisse Bitterkeit in sich tragen. Von dem naiven Farmjungen, der Legenden über die Jedi gehört hatte und sie bewunderte, ist nichts mehr übrig. Die Ereignisse seit Return Of The Jedi haben Luke bitter werden lassen; er achtet die Jedi kaum mehr als die Sith. Er wirft dem Orden aus der Zeit der Republik ebenso wie sich selbst Arroganz und Hubris vor. Die Macht ist ein Gefüge, welches sich bereits in Balance befindet, die Annahme sie zu kontrollieren hält er für anmaßend.
Die Macht bekommt diesesmal einen vermutlich größeren Fokus als je zuvor in den Hauptfilmen: Wir sehen verschiedene Methoden der Nutzung, mehrere äußert starke Nutzer, erfahren mehr über ihre Natur (ohne “Medichlorianer”) und sehen überraschenderweise noch einen weiteren Charakter die Macht sehr effizient zum eigenen Vorteil nutzen.
Never Tell Me The Character Developement
Wie es sich für eine anständige Erzählung gehört, werden auch natürlich persönliche Fortschritte gemacht und wir erfahren auch mehr über die Charaktere: Wir erfahren zum Beispiel, dass Poe in The Force Awakens zurecht als bester Pilot des Widerstands bezeichnet wurde. Denn er fliegt – auf eigenen Vorschlag hin – Missionen, bei denen selbst Anakin Skywalker und Han Solo erstmal einen Moment darüber nachdenken würden, ob es nicht doch einen besseren Plan gibt – und hat es bisher jedesmal überlebt.
Rey lernt, dass das Training mit einem Lichtschwert mehr Risikien mit sich bringt als ihr gewohnter Stab und hofft mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Währenddessen muss Finn feststellen, dass das Universum nicht so in schwarz und weiß unterteilt ist, wie es einem die Anhänger der Macht gern glaubhaft machen wollen.
Auf der dunklen Seite gibt es starke Kontraste: Konnte man auf Palpatine noch zum Teil den Chewing The Scenery-Trope anwenden, ist Snoke dagegen so over the top, dass er am halben Set nagt. General Hux hätte im Handbuch für Böse Buben das Kapitel über den Umgang mit Macht-affinen Mitarbeitern ordentlicher lesen sollen, bei ihm fühlt man sich teilweise an die Offiziere des Imperiums erinnert.
Wer jedoch überrascht ist Kylo Ren: zwar ist er nach wie vor noch unbeherrscht und aufbrausend, erweist sich jedoch bei Bedarf als kompetenter Teamplayer und fähiger Truppenführer. Zudem ist er sich nicht zu fein, einen massiven Feuerbefehl zu geben, nur um ein persönliches Duell auszufechten, was ihn besonders hervorstechen lässt. Für alteingesessene Fans zeigen auch Luke und Leia ungeahnte neue Talente, die tatsächlich ein wenig überraschend kamen, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingehen werde.
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