Heute ist es soweit: Jodie Whittaker hat als Doctor das letzte Abenteuer der zwölften Staffel von Doctor Who mehr oder weniger gut überstanden und wir wagen einen spoilerfreien Rückblick auf die vergangene Staffel.
AUF ZU NEUEN ABENTEUERN
Nachdem die elfte Staffel doch einige Kritik einstecken musste, hat uns Chibnall und das Team rund um Doctor Who doch ganz schön lange auf die neueste Staffel warten lassen. Doch hat sich das Warten gelohnt?
DER ERSTE EINDRUCK VERRÄT: DEFINITIV!
Schon zu Beginn der Staffel bekommt man das Gefühl, dass die Macher sich die Kritik ernsthaft zu Herzen genommen haben. Statt einer dauerhaften Moralkeule, die einem um die Ohren geschwungen wird und farblosen, blassen Companions, die neben dem Doctor zu verschwinden drohen, bekommen wir in der ersten Hälfte der Staffel spannende Geschichten, fantastische Abenteuer und ich zumindest hatte das Gefühl mich endlich wieder auf die nächsten Folgen zu freuen. Ein Gefühl, das ich in der elften Staffel leider gar nicht hatte. Auch Jodie schafft es als Doctor zu begeistern, doch mich hatte sie auch schon in der vorherigen Staffel überzeugt. Auch Graham, den wir (hoffentlich) alle lieben, Yaz und Ryan bekommen das, was sie verdienen: Aufmerksamkeit. Bei manchen klappt dies besser als bei anderen, aber generell ist dies schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung.
BIS ZUR MITTE IST ALLES GUT!
Die ersten vier Geschichten machen zum großen Teil wirklich Spaß, sind spannend und gut geschrieben. Vor allem die Doppelfolge zu Beginn und die Folge rund um Nikola Tesla machen einfach Spaß. Doch Folge fünf ist die wahrhaft einzigartige Folge dieser Staffel. Ohne zu viel zu verraten: Entweder man hasst oder man liebt sie, aber unberührt lässt sie einen definitiv nicht. Das Gleiche kann man auch über das gerade erschienene Finale sagen, doch dazu komme ich später. Tatsächlich flachte bei mir die daraus resultierende Euphorie sehr schnell ab und hervor trat wohl das größte Problem der zwölften Staffel: Einfach zu wenig Zeit.
Man merkt schnell: Die Macher haben Großes vor. Man merkt aber auch genauso schnell: Das wird so nichts! Denn für die Geschichte, die rund um den Doctor aufgebaut wird, bleibt einfach nicht genug Zeit. Dadurch entstehen sehr viele Fragezeichen im Kopf des Zuschauers und sehr schnell ein Desinteresse, welches mit jeder Folge wächst. Schnell wird klar, dass sie all das, was im Laufe der Staffel aufgebaut wurde, niemals zu einem zufriedenstellenden Ende führen können. Ähnlich ging es mir übrigens mit der letzten Staffel von Game of Thrones. Leider bewahrheitete sich dies auch in der letzten Folge.
THE GRANDE FINALE?
Liest man sich durch die Bewertungen, findet man schnell Aussagen wie: „Doctor Who ist ruiniert“, „Ich glaube, ich höre auf die Serie zu schauen“, „Sie haben alles kaputt gemacht“… So kritisch will ich nicht sein, denn ich sehe tatsächlich das Potenzial, das hinter den Entscheidungen stecken könnte. Doch ja, auch ich gehe eher ernüchtert aus der Staffel, die so euphorisch begonnen hatte. Warum? Weil Chibnall und Co. Großes, ja fast schon GIGANTISCHES vor hatten, man spürt es in jeder Sekunde der Staffel, doch sie sich dabei komplett verrannt haben. Man hat das Gefühl, dass die Macher einzelne Puzzleteile zusammenfügten, ohne zu wissen, wie das gesamte Werk eigentlich aussehen soll. Dadurch wirkt vieles konstruiert, alles andere als durchdacht und irgendwie wirr. Selbst die mega krasse Auflösung am Ende kam so wenig überraschend, dass sie mich völlig kalt ließ. Ich hatte sogar bis zum Ende gehofft, dass diese sich als Lüge entpuppt. Nun ja, man kann nicht alles haben…
Wie hat euch die Staffel gefallen? Was sagt ihr zu den Entscheidungen und der großen Enthüllung am Ende? Bewertet die Season und hinterlasst uns einen Kommentar!
Fotos © by BBC
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